15.06.2023

Treffen der Euro-Bärentaler: Da steppte der Bär...

Rückblick aufs Euro-Bärental-Treffen 2023 in Bärenthal (Lkrs. Tuttlingen)
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Rückblick aufs Euro-Bärental-Treffen 2023 in Bärenthal (Lkrs. Tuttlingen)

Bericht vom 11. Treffen der Gemeinschaft der Euro-Bärentaler in Bärenthal (Lkrs. Tuttlingen) mit Links zu verschiedenen Rückblicken in Bild und Ton

Angeführt durch Bürgermeister Jörg-Michael Teply nahmen mehr als 100 Personen aus Wurmberg, Neubärental und Umgebung am vergangenen Wochenende (09. – 11.06.2023) am 11. Treffen der Gemeinschaft der Euro-Bärentaler teil, darunter neben der Feuerwehr und dem Musikverein auch der Ehrenpräsident der Gemeinschaft, unser früherer Bürgermeister Helmut Sickmüller. Neben Gastgeschenken und manch einer errungenen Trophäe hatte unsere Delegation bei ihrer Rückkehr vor allem viele großartige Erlebnisse, bleibende Eindrücke und wertvolle Begegnungen in ihrem Gepäck. Zurück lag ein gelungenes Festwochenende mit einem abwechslungsreichen Programm, das unsere gastgebenden Freunde aus dem kleinen Bärenthal (480 Einwohner) auf die Beine gestellt hatten.

Gleich nach der Ankunft am Freitag ging es für einen Großteil der mitgereisten Teilnehmenden auf eine geführte Wanderung „Grüner Bär“. Zunächst entlang des namensgebenden Flusses „Bära“ führte der Weg über die Durchgangshöhle Lengenfels vorbei an der gleichnamigen Burgruine hinauf zur Albhochfläche. An verschiedenen Aussichtspunkten bot sich den Wanderern immer wieder ein herrlicher Blick hinunter aufs schöne Bärenthal. Vorbei am Felsentor verlief die Strecke dann in das von christlichen Symbolen geprägte „Täle“, das im Jahr 1986 zum reißenden Fluss wurde und maßgeblich für große Schäden durch Überflutung in Bärenthal war. Nach einem Anstieg hinauf auf den „Gnadenweiler“ ging es nach mehr als drei Stunden wieder hinunter ins Tal.

Eine weitere Gruppe nahm an einer Führung rund um die katholische Wallfahrtskapelle „Maria Mutter Europas“ teil, die auf der Albhochfläche des Bärenthaler Ortsteils Gnadenweiler liegt. Initiiert von Pater Notker Hiegl, den unsere Delegation am Sonntag noch persönlich treffen sollte, sowie vom inzwischen leider verstorbenen Gründervater der Gemeinschaft der Euro-Bärentaler, Bärenthals früherem Bürgermeister Roland Ströbele, wurde die künstlerisch hochwertig gestaltete Kapelle im Rahmen des Euro-Bärental-Treffens 2007 eingeweiht. Die Bärentaler vom Feldberg (Schwarzwald) platzierten dort beim diesjährigen Treffen eine in Eigenarbeit hergestellte, zwölf Meter lange Sitzbank aus Holz aus dem eigenen Gemeindewald als Ersatz für die in die Jahre gekommene Sitzgelegenheit aus dem Jahr 2007.

Nach der Begrüßung der Gäste und dem obligatorischen Fassanstich durch Bärenthals Bürgermeister Tobias Keller folgte am Freitagabend auf dem Festgelände beim Sportplatz ein Elfmeter-Turnier der Euro-Bärental-Gemeinden, an dem insgesamt vier Teams aus Wurmberg und Neubärental teilnahmen. Während unsere Damenmannschaft den höherklassig im Verein spielenden Frauen aus Bärenthal den Vortritt lassen musste, sahnten die – zum Teil sehr jungen - Männer richtig ab und belegten die ersten beiden Plätze.

Beste Voraussetzung also für die sich anschließende Partynacht, bei der die 14 jungen Blasmusiker der Band „Schwaissblech“ mit ihrer Mischung aus Volksmusik und Pop-Hits dem Publikum im Festzelt so richtig einheizte. Es gab nur sehr wenige Gäste aus unseren Orten, die im Laufe des Abends nicht irgendwann singend, klatschend, schunkelnd oder tanzend auf den Bänken zu sehen waren.

Nach kurzer Nacht fand das Festprogramm am Samstagvormittag mit einem Festakt auf dem St. Michaelis-Platz neben der Kirche mitten in Bärenthal seine Fortsetzung. Zuvor hatten die Bürgermeister der Bärental-Gemeinden getagt und festgelegt, dass das nächste Euro-Bärental-Treffen bereits in zwei Jahren, d.h. im Juni 2025 stattfindet – dann im schönen Baerenthal in Lothringen (Frankreich), weshalb der dortige Bürgermeister Serge Weil auch zum nächsten Präsidenten der Gemeinschaft gewählt wurde. Durch die Terminfestlegung für das Jahr 2025 kehren die Bärentaler damit zurück in ihren ursprünglichen 3-Jahres-Turnus für die Durchführung der Treffen, der bedingt durch die Corona-Pandemie zuletzt unterbrochen worden war.

Beim Festakt, musikalisch umrahmt durch die Jagdhornbläser aus der Talschaft Bärental (Feistritz im Rosental, Kärnten), enthüllte Bürgermeister Keller im Beisein von Tuttlingens Landrat Stefan Bär sowie der lokalen Bundestagsabgeordneten Maria-Lena Weiss (CDU) ein neues Zeichen der Freundschaft der Euro-Bärentaler an der Mauer des St.-Michaelis-Platzes.

Bürgermeister Jörg-Michael Teply nutzte die Gelegenheit zur Übergabe unseres Gastgeschenkes – einem in bunter Farbenvielfalt erstrahlenden über zwei Meter großen Bären mit den Wappen aller Bärental-Orte am Körper. Ein großer Dank gilt an dieser Stelle nochmals den kreativen Gestaltern dieses Bären und der Feuerwehr für den reibungslosen Transport nach Bärenthal. Gleich nach Enthüllung des Bären stand dieser im Mittelpunkt des Interesses und war noch lange begehrtes Fotomotiv, ehe er für den weiteren Verlauf des Euro-Bärental-Treffens seinen Weg ins Festzelt fand.

Beim „Narrendreikampf“ maßen sich anschließend auf dem Sportgelände zwei Teams aus jeder Gemeinde im spaßigen Wettstreit. Geschicklichkeit und Teamgeist waren unerlässlich, um z.B. beim gemeinschaftlichen Skilaufen oder Sackhüpfen nicht aus dem Gleichgewicht zu geraten. Auch der im Duett zu bewerkstelligende Transport leerer Getränkedosen mittels einer Spaghetti
oder das Ausbalancieren verschiedener Bälle auf einer nur durch Schnüre gehaltenen kleinen Platte erforderten viel Gefühl und gegenseitige Abstimmung. Ein Team aus unserer Gemeinde, die Kameraden der Freiw. Feuerwehr, schaffte es auch bei diesem Wettbewerb aufs Treppchen.

„A Mämpfle zum Stämpfle“ – auf einer äußerst gelungenen Genusswanderung mit kleinen Leckerbissen durch Bärenthals Wälder und Wiesen machten unsere Gastgeber das frühere Leben in Bärenthal zum Erlebnis. Narren, Zigeuner (… seinerzeit durfte die Bezeichnung noch ungestraft verwendet werden), Schmiede, Geistliche und sogar der „Adler“-Wirt empfingen die verschiedenen Gruppen und berichteten über Land und Leute aus ehemaligen Zeiten – und an jeder Station erfreuten sich die Gaumen verschiedener Köstlichkeiten.

Zur Einstimmung auf das Abendprogramm spielte anschließend der Musikverein Wurmberg-Neubärental im Festzelt auf. Neben einigen Mitgliedern, die ohnehin am Euro-Bärental-Treffen teilnahmen, reisten manche Musikanten eigens für diesen Auftritt nach Bärenthal, darunter auch Dirigent Daxi Pan sowie ein paar Gastmusiker – auch hierfür gebührt außerordentlicher Dank.

Als absoluter Höhepunkt stand am Samstagabend die Bärent(h)aler Hitparade auf dem Programm. Unter dem Motto „Unser Lied für Bärent(h)al“ waren alle teilnehmenden Orte aufgerufen, zwei Lieder zum Besten zu geben – mit dem Ziel, den passenden Hit zu finden, zu dem die Euro-Bärentaler gemeinsam, singen, tanzen und feiern werden. Die Jury, bestehend aus den Bürgermeistern der einzelnen Gemeinden, hatte die Aufgabe, nach den Kriterien Stimmung, Kreativität, Auftritt/Performance, Bezug zum eigenen Ort und – nicht zuletzt – Bezug zu Euro-Bärental Punkte für die einzelnen Beiträge zu vergeben und so letztlich den Bärent(h)aler Hit 2023 zu küren.

Wurmberg und Neubärental schickten hierzu zum einen selbstverständlich die Bärentaler Partyhymne „En onserm Nescht do isch a Fescht“ ins Rennen, die bei keinem unserer örtlichen Feste fehlen darf. Stimmkräftig und bewegungsfreudig unterstützt von nahezu unserer gesamten Delegation auf der Bühne und an verschiedenen Stellen im Zelt brachten wir unter Anleitung von Vorsänger und Chef-Animateur Jochen Grausam das Festzelt schnell zum Kochen.

Dies setzte sich mit dem zweiten Beitrag nahtlos fort: ein eigens für das Euro-Bärental-Treffen geschriebener Text zur Stimmungspolka „Böhmischer Traum“ begeisterte Publikum und Jury gleichermaßen.

„Ganz viele Freunde sind heut´ hier, Europa im Kleinen – das sind wir, feiern grenzenlos – die Stimmung ist bei uns famos … “ oder auch „… wenn wir uns wiederseh´n, ist es jedes Mal schön, hoch lebe Euro-Bärental“ – mit Textzeilen wie diesen und erstklassig unterstützt durch unseren Musikverein war der „Bärentaler Traum“ ein absoluter Volltreffer und bescherte uns den ersten Platz beim Bärent(h)aler Song-Contest.

Besonders bemerkenswert dabei: die allererste und einzige Probe des Liedes mit den (Laien-) Sängerinnen und Sängern unserer Delegation fand auf der Hinfahrt im Bus statt … eine gemeinsame Probe oder wenigstens Abstimmung mit dem begleitenden Musikverein war überhaupt nicht möglich.

Weitere Anekdote: erst am Abend vor Beginn des Euro-Bärental-Treffens erfuhren wir, dass der einheimische Musikverein Bärenthal für den Musikwettbewerb ebenfalls den „Böhmischen Traum“ in einen „Bärenthaler Traum“ umgewandelt hatte. Letztlich führte dies zum „Finale furioso“ der Bärent(h)er Hitparade, bei dem die beiden Musikvereine gemeinsam den Siegertitel zum Besten gaben.

Doch nicht genug des spontanen Miteinanders: auch eine aus Mitgliedern der beiden Feuerwehren aus Bärenthal und Wurmberg-Neubärental kurzfristig zusammengestellte Band trat noch mit zwei Stücken auf und heizte die Stimmung im Zelt weiter an, so dass anschließend DJ Tobi Bonito für die weitere Partynacht leichtes Spiel hatte.

Ein von Pater Daniel Riedmann zelebrierter ökumenischer Festgottesdienst in der Bärenthaler Pfarrkirche St. Johannes leitete am Sonntag das Ende des 11. Treffens der Gemeinschaft der Euro-Bärentaler ein. Unter Mitwirkung von Pater Notker Hiegl und Gestaltung durch Kinder und Erzieherinnen vom Kindergarten „Familie Glücksbär“ sowie der Jazzband „4Fun“ markierte der Gottesdienst einen würdevollen Abschluss für das Festwochenende. Nach einem abschließenden Frühschoppen auf dem St.-Michaelis-Platz ging es dann für unsere Delegation ebenso wie für die anderen Euro-Bärentaler zurück in die Heimat – erschöpft, aber mit zufriedenem Blick zurück auf ein schönes und eindrucksvolles Festwochenende.

Außerordentlicher Dank gilt allen Beteiligten – vor Ort und hier bei uns – für ihren Beitrag dazu, dass das 11. Euro-Bärental-Treffen wiederum zu einem außergewöhnlichen Ereignis machte, das uns allen noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Schon heute freuen wir uns auf ein Wiedersehen beim Euro-Bärental-Treffen im Juni 2025 in Baerenthal (Lothringen/Frankreich).

Diverse Rückblicke auf das Euro-Bärental-Treffen in Bild und Ton finden Sie über die nachfolgenden Links.

Allen Fotografen und Filmemachen, die ihre Aufnahme zur Verfügung gestellt haben, sei ebenfalls herzlich gedankt.

 

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